Wo einst Spindeln drehten und Spaghetti entstanden

Das Emmenhof-Areal in Derendingen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – eine Geschichte, die sein heutiges Gesicht massgeblich prägt. Ihren Anfang nahm sie vor über 150 Jahren mit der Gründung einer Baumwollspinnerei am Emmenkanal durch die Zürcher Baufirma Locher & Cie.. Sie beschäftigte rund 300 Personen die mit 23'000 Spindeln und dazumal zeitgemässen Maschinen hochwertiges Baumwollgarn produzierten. So wurde das Quartier zu einem der bedeutendsten Standorte der frühen Industrialisierung im Kanton Solothurn. In einer zweiten Ära wurde hier 1897 das Mädchenheim Emmenhof errichtet – eine Aufnahme- und Erziehungsanstalt für rund 90 Mädchen, die man in der Fabriksarbeit, Hauswirtschaft, Schneiderei und im Gesang unterrichtete. 1932 schliesslich zog die Teigwarenfabrik Scolari AG in die alten Fabrikhallen ein und produzierte hier Pasta in 98 verschiedenen Varianten. Anfang der Vierzigerjahre installierte man zudem eine neue Turbinenanlage, welche das Areal mit Strom versorgte. Als die Teigwarenproduktion 1973 eingestellt wurde, mieteten sich Betriebe in die alten Industriebauten ein, und begannen sie als Lagerräume zu nutzen.

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